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Denkmal des Monats

Im Jubiläumsjahr präsentierte die Stadtverwaltung jeweils zum Ende eines Monats – sozusagen als Dessert – einen ihrer „Schätze“ aus der Denkmalliste.

Denkmal des Monats - Januar 2019

Hundembrücke
Hundembrücke

Zu Beginn wird ein wunderschönes Brückenbauwerk im Ortsteil Altenhundem vorgestellt.

Im Süden des Ortsteils Altenhundem gelegen ist die 7-bogige Bruchsteinbrücke die einzige Verkehrsverbindung zur Erschließung des Wohngebietes Jammertal.

Sie war Teil des ursprünglichen Verbindungsweges aus Richtung Kirchhundem und dem oberen Lennetal nach Bilstein. Kaspar von Fürstenberg, von 1567 bis 1618 kurkölnischer Droste auf Burg Bilstein, notierte am 19.04.1572 in seinem Tagebuch:

„Des morgens frue mit heer Diderich an die Ruberger brugk gangen, da er von Hobergh zwo pferde gekauft, darnach daselbst gezecht.“

Daraus ist zu schließen, dass die Rüberger Brücke weit über 400 Jahre alt ist. Nur einige Meter von der Brücke entfernt zeugen heute noch im Jammertal ein Kreuz mit der Jahreszahl 1748 und eine alte Linde von der früheren Bedeutung des Weges.

Sie findet Erwähnung im Urkataster zwischen 1832 und 1869. Beim Bau der Brücke wurde mit unterschiedlichen Gesteinsarten gearbeitet; so sind Grauwacke, Keratophyr, Quarzit und schiefriger Sandstein verwendet worden.

Da es sich wohl um eines der letzten und ältesten Zeugnisse dieser Art im Umkreis handelt – ein Großteil von Bruchsteinbrücken ist bereits dem Abbruch zum Opfer gefallen – ist sie von großer verkehrs- und architekturgeschichtlicher Bedeutung.

Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte am 29.7.1986

Denkmal des Monats - Februar 2019

Hohe Bracht
Hohe Bracht
Der Wintermonat Februar präsentiert sich in diesem Jahr eher als Frühlingsmonat. Und so lädt schon jetzt der frisch renovierte Aussichtsturm zum Verweilen ein. Heute zeigen wir ihnen die andere Seite des Denkmals mit dem Restaurant-Anbau und der großen Terrasse rund um den Saal. Wie sie sehen, ein schöner Rücken kann auch entzücken!

 

Vor fast neunzig Jahren wurde der auf Initiative von Dr. Dr. h.c. Wilhelm Arnoldi (1884-1965) mit dem Zweck „der heimischen Bevölkerung und fremden Wanderlustigen die Schönheit des Sauerlandes nahezubringen“ errichtet. Gleichzeitig versprach man sich damals eine Belebung des Tourismus.

In seiner wechselvollen Geschichte beherbergte das Gebäude eine Außenstelle der Jugendherberge Burg Bilstein, ein Arbeitsdienstlager, ein Schulungsheim und sogar ein Möbellager für die Opfer der Möhnekatastrophe, bevor es nach Renovierung der Schäden zwei Jahre nach Kriegende als Aussichtsturm und Kreisjugendheim wiedereröffnet wurde. In den Folgejahren entwickelte sich die Hohe Bracht wieder zu einem beliebten Ausflugsziel.

Zu jeder Jahreszeit ist seither ein Besuch auf den Höhen zwischen Altenhundem und Bilstein mit dem grandiosen Ausblick ein Genuss für Leib und Seele, für Jung und Alt. Angebote für Wanderungen, Spaziergänge und Radtouren, dazu im Winter das gut ausgebaute Skigebiet für rasanten Abfahrten und ausgedehnte Langlauftouren lassen keine Wünsche offen. Das neue Hotelrestaurant „588 Hohe Bracht“, verwöhnt die Besucher mit Angeboten zwischen Tradition und Moderne und damit der schönste Tag Ihres Lebens auch ein Unvergesslicher wird, können Sie sich unter dem Wahrzeichen des Kreises Olpe „dem Himmel so nah“ auch trauen lassen.

Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte am 18.7.1988

Foto: privat

Denkmale des Monats - März 2019

Denkmal des Monats März 2019, Bilstein - Freiheit 43, Foto von D. Hüttmann ©Stadt Lennestadt
Denkmal des Monats März 2019, Bilstein - Freiheit 43, Foto von D. Hüttmann ©Stadt Lennestadt

Dreifach schön

Im März gibt es zum Frühlingsanfang einen besonderen Baukultur-Leckerbissen: Der Fotograf hat den perfekten Standort gefunden und gleich drei Baudenkmäler vor die Linse bekommen.

An der Ortsdurchfahrt Freiheit in Lennestadt-Bilstein kann man nicht nur viele schöne schwarz-weiße Fachwerkfassaden bewundern, sondern erhascht an dieser Stelle auch noch einen Blick auf eines der ältesten in Nutzung befindliche Baudenkmale des Kreises Olpe.

Die Burg Bilstein wurde zwischen 1202 und 1225 von den Edelherren von Gevore als Höhenburg erbaut. Seit dem Jahr 1927 befindet sich hier eine Jugendherberge, die sich auch heute noch größter Beliebtheit erfreut.

Die Fachwerkhäuser im Ortskern sind weitaus jüngeren Datums. Links ist die Seitenansicht eines prächtigen ehemaligen Hofhauses zu erkennen, das 1827 neu errichtet wurde, nachdem der größte Teil der damaligen Bebauung einer großen Brandkatastrophe zum Opfer gefallen war. Das Gebäude rechts ist ebenso bedeutend für den Ort Bilstein, weil es die letzte Baulücke an der Hauptstraße füllte und damit den Ausbau des Ortes mit einfachen Wohnhäusern in der Zeit um 1900 dokumentiert.

Im Lennestädter Ortsteil Bilstein gibt es neben diesen noch weitere elf beachtenswerte Baudenkmäler zu sehen. Von der Burg aus hat man einen wundervollen Panoramablick auf die umgebende Landschaft sowie das zu den Füßen liegenden Dorf. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Die Eintragungen in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgten zwischen 1985 und 1994.

Denkmale des Monats - April 2019

Foto von D. Hüttmann © Stadt Lennestadt

 

Eine Seltenheit in Westfalen

Im April möchten wir ihnen zwei Raritäten vorstellen:

A62a GR Bahnsteig 1x
A62a GR Bahnsteig 1x

Die Bahnsteigüberdachung in Grevenbrück  ist im Zusammenhang mit dem 1861 errichteten und 1904 erweiterten Empfangsgebäude bedeutend für die Entwicklung der Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte des Ortsteils. Insbesondere auf großen Durchgangsbahnhöfen entstanden mit dem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark anwachsenden Verkehr zunehmenden Inselbahnsteige, die zum Wetterschutz der Reisenden entsprechende Überdachungen erforderlich machten. Die ersten Konstruktionen bestanden dort vor allem aus schlanken, gusseisernen Säulen oder aber aus Stützen aus Profileisen. Eine Sonderform stellten hierbei die Konstruktionen aus vernieteten Eisenbahnschienen dar. Hier handelt es sich um ein früheres Beispiel für ein einstieliges Bahnsteigdach. Es hat durch diese besondere Konstruktionsweise für Westfalen heute Seltenheitswert (weitere Beispiele nur in Herford, Baujahr 1884 und Altenbeken, Baujahr derzeit nicht bekannt).

Grevenbrück- Bahnhofsplatz 10__1
Grevenbrück- Bahnhofsplatz 10__1

Das ebenfalls denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude veranschaulicht die Zeitstellung dieser Bahnstrecke, die zu einer der frühen und wichtigsten Westfalens zählt. Sie verbindet das Ruhrgebiet unmittelbar mit dem Siegerland. Die zweigleisige Bahn übertraf in ihren Transportleistungen alle Erwartungen. Schon im ersten Jahr des Bestehens rollten Güter im Gewicht von 1 Million Tonnen durch das Lennetal. Zwölf Jahre später hatte sich die Menge bereits vervierfacht. Das Lennetal erfuhr eine zusätzliche, beachtliche Aufwertung und einen erheblichen industriellen Aufschwung. Das Zurückgreifen auf die Stilelemente der englischen Spätgotik des Tudors weist u.a. darauf hin, dass die Liebe zur gotischen Kunst im 19. Jh. vor allem in Deutschland fortlebte.

Die Eintragungen in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgten 1991 und 1999.

Nach Aufgabe seiner Funktion als Empfangsgebäude verfiel der Bahnhof zusehends. Die „Ruine“ wurde unter Wahrung des noch vorhandenen Bestandes neu aufgebaut. Der Ausbau des Gebäudes erzählt interessant seine Geschichte, alte und neue Architekturelemente wurden spannend komponiert. Das Gleiche gilt für die Nutzung – Erlebnisgastronomie, Ausstellungs- und Tagungsräume und ein wundervoll eingerichtetes Trauzimmer. Die alte Magnetwirkung eines Empfangsgebäudes wurde mit modernen Mitteln neu geschaffen, sie funktioniert über alle Erwartungen hinaus. Die Ausstrahlung des KulturBahnhofs geht weit über Grevenbrück hinaus.

Das Restaurant “EssBahnhof“ ist mittwochs bis samstags ab 17.30 Uhr und sonntags von 11.30 Uhr an für Sie geöffnet.

Weitere Informationen zu Denkmälern:

Sabine Hengstebeck

Stadtplanung, Untere Denkmalbehörde

Thomas-Morus-Platz 1
57368 Lennestadt

s.hengstebeck@lennestadt.de
+49 2723 608 99 610
+49 2723 608 610
www.lennestadt.de
Raum: 328

Denkmal des Monats - Mai 2019

Drunter und drüber

Kapelle St Johannes, Foto von D. Hüttmann © Stadt Lennestadt
Kapelle St Johannes, Foto von D. Hüttmann © Stadt Lennestadt

In einem der wohl ältesten Ortsteile der Stadt Lennestadt – und des Kreises Olpe - thront die kleine Kapelle St. Johannes als Baudenkmal auf dem bemerkenswerten Bodendenkmal „Burg und Kloster Oedingen“ von fast 30.000 Quadratmetern Größe.

Im Jahre 1000 findet die Gründung eines „Adligen Damenstiftes“ auf dem Oedinger Berg erstmals in einer Urkunde Kaiser Ottos III. Erwähnung. Gemeint ist eine Klosteranlage, die an Stelle einer älteren Wallburg errichtet worden war. Die Burg wird der Zeit der Kriege zwischen Sachsen und Franken um 800 n. Chr. zugeordnet. Nach dem Wegfall der militärischen Notwendigkeit wurde der vorhandene Besitz von der Gräfin Gerberga von Arnsberg zur Ausstattung eines Stifts benutzt. Burg und Kloster Oedingen sind für die Entwicklung des näheren Raumes im frühen Mittelalter von großer Bedeutung gewesen.

Im Umfeld der heutigen Kapelle „St. Johannes“, die offensichtlich als Nachfolgebau der im Jahre 1670 eingestürzten Stiftskirche errichtet wurde, sind noch deutliche Spuren in Form von Wällen und Terrassenkanten zu erkennen.

Umrahmt von Lindenbäumen steht der kleine, massiv errichtete Saalbau mit schöner barocker Ausstattung an exponiertem Standort. Seine Geschichte ist äußerst wechselvoll bis 1973 die Kirchengemeinde St. Burchard Oedingen Eigentümerin der Kapelle wurde. Regelmäßig ist der wohl wichtigste Punkt Oedinger Dorfgeschichte das Ziel der Mai-Prozessionen am Ende eines Kreuzwegs mit 14 Stationen. Dieser geschichtsträchtige Ort lädt wahrlich zum Verweilen ein…

Die Eintragungen in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgten 1985 (Baudenkmal) und 1994 (Bodendenkmal).

Denkmal des Monats - Juni 2019

Siciliaschacht, Foto © D. Hüttmann / Stadt Lennestadt
Siciliaschacht, Foto © D. Hüttmann / Stadt Lennestadt

Das ehemals selbständige Bergmannsdorf Meggen verdankt seine überregionale Bekanntheit und seine Gesamtentwicklung der Blei-, Zink-, Schwefelkies- und Schwerspat-Lagerstätte, die zu den größten dieser Art in der Welt zählt. Der Beginn des Meggener Bergbaues reicht bis in das Jahr 1725 zurück; damals handelte es sich um den Abbau des Eisernen Hutes, der in dem sogenannten Keller bei Halberbracht anstand. Der Abbau von Schwefelkies in größerem industriellem Umfang begann erst in den 1850er Jahren und wurde bis zur Einstellung des Förderbetriebs im Jahr 1992 durchgeführt. Veränderte Weltmarktbedingungen und Umweltanforderungen hatten mit der Zeit den weiteren Abbau von Schwefelkies unrentabel gemacht.

Das Baudenkmal besteht aus den erhaltenen Ensemble aus Schacht- und Maschinenhalle, dem Fördergerüst mit den beiden Elektrofördermaschinen, dem Kompressorenhaus, einem Pförtner- und Markenkontrollgebäude sowie der Toranlage als Eingang zum ehemaligen Werksgelände. Aufgrund seines Seltenheitswertes kommt dem Doppelbockgerüst in Funktionseinheit mit den Fördermaschinen in dieser Form eine besondere technikgeschichtliche Bedeutung für die Entwicklung der Seilstützkonstruktionen in NRW zu. Das Objekt gilt als bedeutend für die Geschichte des Menschen, weil es ein Dokument für die Entwicklung der Bergbauarchitektur der Nachkriegsjahre in Westfalen darstellt.

Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte 1997 bis 1999.

 

Im Rahmen der Regionale 2013 wurde die Verbindung vom Meggener Bahnhof zum Siciliaplateau mit den Sauerlandpyramiden und dem Bergbaumuseum in der ehemaligen Schachtanlage aufgewertet. Sie führt an der Kirche vorbei zur renaturierten Lenne und dann weiter entlang des Flusses über die neue Lennepromenade am Barbaraufer bis zur steil ansteigenden ehemaligen Halde. Der Aufstieg über den neuen „Haldengarten“, dessen Terrassen durch Wege, Stege, Treppen und Rutschen miteinander verbunden wurden, ist ein Erlebnisraum für Jung und Alt.

Pyramiden, Siciliaschacht, Haldengarten, Foto © F. Husung / Stadt Lennestadt
Pyramiden, Siciliaschacht, Haldengarten, Foto © F. Husung / Stadt Lennestadt

Denkmal des Monats - Juli 2019

Schule Saalhausen
Schule Saalhausen

Nicht nur Burgen, Kirchen und Fachwerkhäuser mit der Erbauungszeit vor 1900 sind erhaltenswerte Zeitzeugen der Baukultur. Die ehemalige Volksschule in Saalhausen ist mit ihrem Baujahr 1955 derzeit das jüngste Denkmal der Stadt Lennestadt.

In den Düsseldorfer Nachrichten war am 22.6.1955 zu lesen:

„Beispielhafte Land-Volksschule

Der Kultusminister war begeistert von Saalhausen

K. P. Olpe. Als Kultusminister Schütz kürzlich durch das Sauerland fuhr, fand er zufällig in Saalhausen im Kreise Olpe eine Volksschule kurz vor der Fertigstellung, die ihn derart begeisterte, daß er wünschte, bei der Einweihung der Schule die Festrede zu halten. Hierbei sagte er dann, daß dieser neuzeitliche Typ einer ländlichen Volksschule beispielhaft und richtungweisend sein solle. Diese kleine dörfliche Gemeinde des Sauerlandes habe hier Pionierdienste geleistet. Es habe sich sogar gezeigt, daß man mit weniger Mitteln auskommen könne, als normalerweise verbaut würden.

Diese Schule hat der bekannte Düsseldorfer Architekt Paul Schneider-Esleben errichtet, und sie, weicht in der Tat völlig von dem bisher üblichen Schema ab. Das sechsklassige Schulgebäude ist ebenerdig, weist eine Gemeinschaftshalle und Bäder für die Kinder auf. Man hat einen Holzfachwerkbau gewählt, der aus dem gleichen Material errichtet worden ist wie die Häuser des alten Dorfes selber. (…) Nachdem der Kultusminister so begeistert war, sind es die Gemeindeväter nicht weniger.

Das im Jahr 1955 errichtete, von Architekt Paul Schneider-Esleben (1915 – 2005) aus Düsseldorf entworfene und von Heinz Mack künstlerisch gestaltete Schulgebäude mit tiefgezogenem asymmetrischem Satteldach liegt am Rande des in die bewaldeten Hügel des Sauerlandes eingebetteten Dorfes Saalhausen ganz in der Nähe des Kur- und Bürgerhauses am Rande der schönen Parkanlagen des TalVITAL.

Ein Zitat aus der Denkmalwertbegründung von1992:

„Der Bau eines neuen Schulhauses in so moderner und außergewöhnlicher Form spricht für die Innovationsbereitschaft der Verantwortlichen in Saalhausen. Es spricht auch für deren Durchsetzungsvermögen, denn die Finanzierung eines Schulgebäudes das außerhalb der nordrhein-westfälischen Gestaltungsnorm entworfen worden war, wird nicht einfach gewesen sein. (…) Als das Land NRW 1961 in einem opulenten Band die Bilanz des Schulbaues veröffentliche, gehört die Schule in Saalhausen zu den besten und außergewöhnlichsten Beispielen.“

Schule Saalhausen
Schule Saalhausen
Der Bildhauer und Maler Heinz Mack (geb. 1931), dessen zentrales künstlerisches Thema das Licht ist; stellt seine Werke aktuell in Museen und Galerien in Deutschland, der Schweiz und Südkorea aus. Er hat mit der steilen Pyramide aus Beton, die ursprünglich als Zeiger für eine im Boden eingelassene Sonnenuhr diente, eine Spur seines Schaffens auch in Lennestadt hinterlassen.

Für die Erhaltung und Nutzung des Schulgebäudes sprechen wissenschaftliche Gründe hinsichtlich der Architekturgeschichte und künstlerische Gründe. In der guten Einpassung in die Landschaft sind auch städtebauliche Gründe für den Denkmalwert namhaft zu machen.

Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte am 27.06.2012.

Um für die jüngere Architekturgeschichte besonders beispielhafte Gebäude und künstlerische Werke - vorrangig der Jahre ab 1910 bis zur Entstehungszeit in den 1970er Jahren - dauerhaft zu erhalten, ist es die gesetzlich vorgeschriebene Aufgabe der Denkmalbehörden, durch die Unterschutzstellung von „jüngeren erhaltenswerten Zeitzeugen“ die Denkmalliste zu ergänzen.

Denkmal des Monats - August 2019

Foto © Stadt Lennestadt 2018
Foto © Stadt Lennestadt 2018

Am kommenden Wochenende steht in Lennestadt-Meggen das Hochfest der Schützen an. Es beginnt bereits am Donnerstag mit der Einweisung der Offiziere und Züge und anschließendem „Säbelputzen“. Das Kriegerehrenmal in der Ortsmitte dient hierzu und während des gesamten Festablaufs regelmäßig als Treffpunkt für die Teilnehmer und Zuschauer.

Am Freitagnachmittag wird an dieser Stelle traditionell der Toten gedacht und spät in der Nacht klingt dieser erste Festtag mit dem großen Zapfenstreich ebenso am Ehrenmal aus. Die Schützen sammeln sich hier am Samstagmorgen zum Marsch zur Vogelstange und am Sonntag vor dem gemeinsamen Gang zum Schützenhochamt. Auch der große Einmarsch der Schützenzüge erfolgt am Sonntagnachmittag am Platz rund um das Kriegerehrenmal.

Es wurde im Jahr 1933 vom Bildhauer Franz Belke aus Grevenbrück als hoher, massiver Block aus Quadermauerwerk mit dreieckigem Grundriss erstellt. An den Seiten trägt es Inschrifttafeln mit den Namen der Opfer der Kriege 1870/71, 1914-18 und nachträglich angebracht von 1939-1945. An den Ecken befinden sich jeweils Steinfiguren: Bergmann, Soldat und Hüttenarbeiter. 

Der Denkmalwertbegründung beschreibt die „blockhafte und mehr starre Formgebung mit heroischem Einschlag“, die es zum „ungewöhnlichen und bemerkenswerten Objekt macht, weil es die Darstellungsweise eines Kriegerehrenmales mit der Präsentation lokaler Arbeiter verbindet.“

Foto © Ralf Breer 1987
Foto © Ralf Breer 1987

Dieser zentrale Ort hat im gesamten Jahresverlauf eine besondere Bedeutung für das dörfliche Miteinander – zum Feiern, Gedenken und als beliebter Treffpunkt kleiner und großer Gruppen für verschiedenste Aktivitäten.

Die Pflege des Bauwerks und der umgebenden Grünanlagen übernimmt der Heimatverein (heute Mein Meggen e.V.) bereits seit 1986 ehrenamtlich. Für Renovierungsarbeiten 1988, 1994 und 2003 wurden „Denkmalfeste“ unter Mitwirkung aller örtlichen Vereine und Institutionen veranstaltet, um einen Teil der erforderlichen Mittel aus dem Ort beisteuern zu können. Zuletzt wurde das im städtischen Besitz befindliche Denkmal 2016 mit großem ehrenamtlichen Engagement und Fördermitteln vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe  renoviert und mit neuem Blumenschmuck umrahmt. Vielen Dank allen fleißigen Helfern, die so zahlreich bei der Pflege unserer schönen Dorfplätze in der ganzen Stadt unterstützen!

Die Eintragung des Kriegerehrenmals in Meggen in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte als Dokument der Orts-, Sozial- und Kulturgeschichte am 18.9.1989

Denkmal des Monats - September 2019

Denkmal des Monats September 2019, Foto:©Stadt Lennestadt 2019
Denkmal des Monats September 2019, Foto:©Stadt Lennestadt 2019

Pünktlich zur großen Jubiläumsfeier des Fachwerkdorfs Kirchveischede präsentiert sich der schmucke Fachwerkgiebel im Festtagskleid. Mit großer Fachkunde und dem Blick für die Schönheit der Ornamente sind die heimischen Maler und Tischler bei der detailgetreuen Restaurierung zu Werke gegangen. Erst am letzten Tag vor dem großen Festmahl zum 1000jährigen Bestehen des Ortes auf der „historischen Röthe“ (15. September) konnte das Baugerüst der Handwerker abgebaut werden.

Das Hofhaus wurde im Jahr 1784 als zweigeschossiges Fachwerkhaus in Stockwerkbauweise errichtet und zeigt noch das originale Deelentor in Rokokoformen mit Rocaille-Mustern auf den Torflügeln und geschwungenem feinversprosstem Oberlicht. Im Verzeichnis des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege von 1985 wird das Gebäude als „bemerkenswerte Fassade, die maßgeblich zum Fachwerk-Ortsbild beiträgt“ und somit als Dokument der Orts- und regionalen Baugeschichte sowie bäuerlicher  Wohn- und Arbeitsverhältnisse beschrieben.

Bereits seit 1963 gab es auf Initiative des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und mit Einwilligung des Eigentümers einen Eintrag im Grundbuch, der die Verpflichtung zur Unterlassung von Veränderungen an dem Grundstück und den aufstehenden „Gebäudlichkeiten“ verbriefte. Die Eintragung des Hofhauses an der Westfälischen Straße in Kirchveischede in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte als eines der ersten am 04.06.1985.

Die Stadt Lennestadt fördert beantragte und genehmigte Erhaltungsmaßnahmen aus Denkmalpflegemitteln und stellt im zweiten Schritt nach fachgerechter Durchführung eine steuerliche Bescheinigung für das Finanzamt aus. Zusätzlich gibt es weitere attraktive Förderprogramme, um Denkmaleigentümer bei ihrem Bemühen zum Erhalt der Baukulturschätze zu unterstützen.

Wer einen Rundgang durch Kirchveischede machen möchte, der wird insgesamt 11 denkmalgeschützte Gebäude zu sehen bekommen. Dabei handelt es sich um schmucke Fachwerkhäuser und um die katholische Pfarrkirche St. Servatius.

Denkmal des Monats - Oktober 2019

Nepomukfigur, Johannesbrücke (C) Daniel Hüttmann
Nepomukfigur, Johannesbrücke (C) Daniel Hüttmann

Dem heiligen Nepomuk in Lennestadt-Grevenbrück stehen ereignisreiche Jahre bevor. Schon lange schaut er auf die immer zahlreicher vorbeifahrenden Fahrzeuge herab. Die langjährigen Planungen zur Verbesserung der Verkehrssituation an der Kreuzung B 236/B55 scheinen kurz vor dem Abschluss zu sein.

Die wohl etwa 2,20 m hohe Muschelkalk-Statue des Heiligen Nepomuk auf der Johannesbrücke wurde 1949 vom Bildhauer Ewald Büngener (1916-1953) aus Altenhundem als freie Nachschöpfung der Vorgängerfigur geschaffen, die wohl aus dem 16. Jh. stammte und vom Prager Bildhauer Maximilian Brockhoff geschaffen worden sein soll. Diese ist mit der Sprengung der Lennebrücke durch deutsche Truppen 1945 untergegangen.

Die Statue ist bedeutend für Lennestadt, denn sie überliefert und unterstreicht die Funktion, die diese Überquerung der Lenne für den Stadtteil hat: Die Grevenbrücke gab der Gemeinde nicht nur den Namen, sondern war viel mehr der Grund für ihre Entwicklung. Hier vereinten sich seit früher Zeit die wichtigen Verbindungswege Heidenstraße, Bergstraße und Römerstraße, um spätestens seit 1395 gemeinsam die Brücke zu nutzen. Im Bewusstsein der Reisenden wurde ihr Weg wurde durch die Nepomuk-Figur gesegnet und gesichert. Diese Tradition verkörpert die Nepomuk-Figur. Sie tut das umso stärker, als die Nachschöpfung von 1949 den starken Willen in der Bürgerschaft zur Neubelebung dieser Symbolik veranschaulicht.

Für die Erhaltung liegen künstlerische und auch städtebauliche Gründe vor, weil die Statue auf der Brücke so platziert ist, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich zieht und damit die Brücke als historischen Ort prägt. Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte am 05.03.2014.

Denkmal des Monats - November 2019

Kruzifix auf dem Friedhof©Daniel Hüttmann
Kruzifix auf dem Friedhof©Daniel Hüttmann

Zum Totengedenken im November ist das Denkmal des Monats ein Grabmal auf dem Kath. Friedhof in Lennestadt-Elspe.

Das 1893 zum Gedenken an Pfarrer Hengstebeck errichtete Kruzifix wird im Eintragungstext der Denkmalakte wie folgt beschrieben:

„Differenzierter, mehrfach gestufter, neogotischer Aufbau von quadratischem über sechseckigen in achteckigen Grundriss übergehend. Bekrönendes relativ massiges Steinkreuz mit schlankem Korpus in fast eleganten Formen im Dreinageltypus.“

Pfarrer Anton Hengstebeck war von 1845 bis 1893 Pfarrer in Elspe und hat dort deutliche Spuren hinterlassen. Er ließ die alte Kirche, die für die gewachsene Elsper Gemeinde mit den damals noch dazu gehörigen unselbständigen Gemeinden Oberelspe, Halberbracht und Meggen zu klein geworden war, um ein Joch, um das Querschiff und den Chorraum erweitern. Damit erhielt die Pfarrkirche ihr heutiges Aussehen.

Das Grabmal ist neben zwei weiteren Kruzifixen auf dem örtlichen Friedhof neben der Kirche bedeutend für die Geschichte der Kirchengemeinde Elspe. Für eine Erhaltung und Nutzung sprechen stilgeschichtliche und volkskundliche Gründe. Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte am 04.02.1994.

Denkmal des Monats - Dezember 2019

Skulptur Mutter Gottes - Hubertus-Kapelle
Skulptur Mutter Gottes - Hubertus-Kapelle

 

Zum Ende des Jubiläumsjahres der Stadt Lennestadt endet auch die Serie von monatlichen Präsentationen eines ihrer Schmuckstücke aus der Denkmal-„Schatzkiste“. Die Untere Denkmalbehörde der Stadt Lennestadt wünscht Ihnen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest und ein gesegnetes und glückliches neues Jahr.

Weihnachtlich friedlich schauen Maria und das Jesuskind. Die nur etwa einen halben Meter hohe Skulptur stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und ist Teil der „bemerkenswerten“ frühbarocken Ausstattung der kleinen Kapelle St. Hubertus in Lennestadt- Kickenbach.

Kapelle St. Hubertus©D. Hüttmann / Stadt Lennestadt
Kapelle St. Hubertus©D. Hüttmann / Stadt Lennestadt

Schon im Denkmäler-Verzeichnis der Gemeinde Altenhundem von 1903 fand die „katholische Kapelle, Renaissance, 18. Jahrhundert, Dorf Kickenbach, 20 Kilometer nordwestlich von Olpe“ Erwähnung. Eine kleine Grundrisszeichnung und die Beschreibung „einschiffig, mit Dreiviertel-Schluss, Dachreiter, Holzdecke, Fenster und Eingang flachbogig“ gaben dem interessierten Leser genauere Auskunft.

Der Eintragungstext für die Denkmalliste beschreibt die Kapelle als einfachen Saalbau mit polygonalem Chor, der Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Querhaus und Altarkonche an der Westseite erweitert wurde. Der alte Teil der Kapelle ist mit einer Flachtonne, der Neubauteil mit einem Gewölbe geschlossen. Das Bauwerk wurde massiv errichtet und verputzt. Wegen seiner Ausstattung mit dem frühbarocken Hubertusaltar, dem Tafelbild "Himmelfahrt Marien", den Apostelfiguren, einem spätgotisches Kruzifix und der Marienfigur mit Kind sprechen neben wissenschaftlichen und volkskundlichen auch und kunstgeschichtliche Gründe für die Erhaltung und Nutzung am ortsbildprägenden Standort. Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgte am 04.06.1985.