Stadtarchiv

Das Stadtarchiv Lennestadt ist die zentrale, städtische Dienststelle für alle Fragen zur Lennestäder Stadtgeschichte und ihrer Rechtsvorgänger.  Als "Gedächtnis der Stadt“ werden stadtgeschichtlich wichtige Unterlagen, welche bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, archiviert, die eingesehen und ausgewertet werden können. Das Stadtarchiv versteht sich als Ort für historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen.


Im Stadtarchiv Lennestadt wird städtisches Schriftgut aufbewahrt: Urkunden, Akten, Protokolle, elektronische Daten, Medienprodukte u. a. mehr. Daneben gibt es Sammlungsbestände, z. B. Zeitungen, Fotos, Karten, Pläne, Filme, Tonaufnahmen, Plakate und Ansichtskarten zur Geschichte der Stadt, aber auch Abgaben von Firmen-, Vereins- und Parteienunterlagen sowie private Nachlässe. Ergänzungen der Bestände sind immer willkommen!

Das Stadtarchiv

  • entscheidet, welche dieser Unterlagen "archivwürdig" sind, also auf Dauer im Archiv aufbewahrt werden sollen, und welche vernichtet werden können.
  • übernimmt die archivwürdigen Unterlagen, setzt sie unter konservatorischen Gesichtspunkten instand und verwahrt sie auf Dauer.
  • erschließt die Unterlagen durch Findmittel (Finddateien, -bücher, -listen und -karteien).
  • gibt mündliche und schriftliche Auskünfte und berät individuell bei der Suche nach Quellen zur Geschichte; diese werden im Leseraum des Archivs zur Einsichtnahme vorgelegt. Reproduktionen von Archivalien sind in geringem Umfang auf Anfrage möglich.
  • In der Präsenzbibliothek und der Heimat- und Landeskundlichen Bibliothek steht ein umfangreicher Buchbestand zur Stadt- und Landesgeschichte für Nachforschungen zur Verfügung.

Beständeübersicht

Archivgut aus der eigenen Kommunalverwaltung und deren Vorläufern

Bestand A

Amt Bilstein = 3.400 Titel 1813 - 1969, darin: Verwaltungsschriftgut, Protokollbücher, Haushaltspläne des Amtes Bilstein und der amtsangehörigen Gemeinden sowie Bauakten des Kreisbaumeisters Robert Rinscheid von Gebäuden aus dem gesamten Kreis Olpe.

Repertorium (Findbuch) zum Bestand A, Amt Bilstein zum Download (Stand 12-2018)

Bestand B

Stadt Lennestadt = ab 1969 (noch in der Erfassung).

Archivgut anderer Herkunft

Schulchroniken = 48 Titel; Schriftgut von städtischen Schulen (noch in der Erfassung).

Tabakfabrik Neuhaus, Welschen Ennest (noch in der Erfassung)

Tabakfabrik Brill, Kirchveischede = 3 Mappen (1884 - 1950)

TV Maumke 1952 e.V. (noch in der Erfassung)

Sauerländischer Gebirgsverein, Ortsgruppe Meggen

Familie Gerlach, Saalhausen

Josefa Berens-Totenohl (1891-1969) Malerin und Autorin (noch in der Erfassung)

Hans Mieles (1910-1974) Lehrer und Heimatforscher aus Grevenbrück = 61 Titel

Peter Schottes, Bäcker aus Elspe (noch in der Erfassung)

Hugo Schneider, Elspe (noch in der Erfassung)

Dietrich Stens, Grevenbrück (noch in der Erfassung)

Karl Borinski, Grevenbrück (noch in der Erfassung)

Ida Berens, Bilstein = 31 Titel (1894 - 1939)

Erwin Krollmann, Erster Stadtdirektor Stadt Lennestadt (noch in der Erfassung)

Johanna Linne, Laashpe = 10 Titel (1925 - 1945)

Sammlungen

Karten und Pläne

Katasterkarten und div. Pläne (unverzeichnet).

Zeitungen / Zeitungsausschnittsammlungen

Tageszeitungen: Lokalteile der Westfalenpost und Westfälischen Rundschau, ab 1983.
Zeitungsausschnittsammlung nach Sachthemen geordnet, ab 1983.

Zeitgeschichtliche Sammlung

Informations- und Werbedrucksachen, Handzettel, Programme, Veranstaltungshinweise, Flugschriften nach Ortsteilen sortiert; Plakate von örtlichen Veranstaltungen ab 1983.

Audiovisuelles Archivgut

Die Fotosammlung enthält Originalaufnahmen, Reproduktionen und Ansichtskarten mit Motiven aus dem Stadtgebiet und ist nach Ortsteilen und Sachgruppen geordnet. Die Sammlung wird fortlaufend erweitert. Tonbänder mit Mitschnitten der Rats- und Ausschusssitzungen. Radio- und Fernsehmitschnitte von Beiträgen mit örtlichen Bezügen.

Bibliothek

Ort-, kreis- und landesgeschichtliche Bestände

Präsenzbibliothek mit orts- und landesgeschichtlichen Beständen, u.a. Firmen-und Wirtschaftsadressbücher und zahlreiche Veröffentlichungen (z.T. als Kopiale) zur Geschichte des Meggener Erzbergbaus.

Verwaltungsbücherei und amtliche Drucksachen

Sammlung von Gesetz- und Verordnungs- und Amtsblättern und der Verwaltungsliteratur der ehemaligen Amtsverwaltung Bilstein; u.a.
Bundesgesetzblatt des Norddeutschen Bundes 1868 - 1970
Reichsgesetzblatt 1871-1944
Amtsblatt der königlichen Regierung zu Arnsberg 1817 - 1944
Amtsblatt der Regierung zu Arnsberg 1949 - 1983
Amtliches Schulblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1907ff

Geschichtlicher Überblick

Historische Verwaltungszugehörigkeit

Die Gemeinden des Amtes Bilstein gehörten von der historischen Verwaltungszugehörigkeit zur Herrschaft Bilstein. Vermutlich zwischen 850 und 950 wird in Elspe ein Königshof angelegt, dem eine königliche Grundherrschaft mit Grundbesitz vor allem im weiteren Elsper Raum und im Hundemgebiet zugeordnet ist. Besitzer dieser Grundherrschaft sind im 10 Jh. die Grafen von Werl. Aus Gebietsteilen der Grafschaft der Rheinischen Pfalzgrafen und der Grafen von Werl wird im südlichen Sauerland eine neue Grafschaft gebildet.

Verwaltungs- und Herrensitz dieser Grafschaft wird die Burg Gevore oberhalb der Lennefurt an den Handelsrouten Heidenstraße und Römerweg. Um 1220 siedelt Edelherr von Gevore von der Burg Gevore auf die Burg Bilstein über und nennt sich nun Dietrich von Bilstein. Der letzte Dynast war Johann II. von Bilstein. Seine beiden Ehen blieben kinderlos. Nach seinen Tod erlosch das Bilsteiner Geschlecht im Mannesstamm und die Herrschaft Bilstein fiel an die Grafschaft Mark. Graf Engelbert III. von der Mark kaufte 1359 die saynschen Lehnrechte an der Herrschaft und ließ sich ein Jahr später durch Ruprecht I. von der Pfalz mit ihr belehnen.

Die märkisch-klevische Herrschaft dauerte bis 1445 als das Gebiet des Amtes Bilstein nach einer Belagerung der Burg Bilstein durch den Kölner Erzbischof Dietrich von Moers in dessen Besitz und somit zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen kam. Die kölnische Zeit endete für das Bilsteiner Land erst mit der Aufhebung der geistlichen Fürstentümer infolge der Säkularisation 1802/03. Unter der dann folgenden hessen-darmstädtischen Herrschaft wurde das bisherige Amt Bilstein 1807 in das großherzoglich-hessische Justizamt Bilstein umgewandelt. 1808 wurde die Schultheißenverordnung eingeführt, bei der Bilstein ein selbständiger Schultheißenbezirk wurde. Der Wiener Kongress brachte für das Herzogtum Westfalen erneut eine einschneidende Besitzveränderung: das Gebiet gelangte 1816 vom Großherzogtum Hessen-Darmstadt in den Besitz des Staates Preußen und war nunmehr Teil der Provinz Westfalen.

Unter Preußischer Herrschaft kam es zur Einrichtung des Regierungsbezirkes Amsberg (1816) und des Landkreises Bilstein (1817) der mit der Verlegung des Verwaltungssitzes nach Olpe seit 1818 Landkreis Olpe hieß. Die Schultheißenbezirke wurden 1826 in Bürgermeistereien umgewandelt. Die Bürgermeisterei Bilstein umfasste die Gemeinden Kirchveischede / Bilstein, Rahrbach, Förde und Elspe. Eine weitere Neuordnung der unteren Verwaltungsebene erfolgte aufgrund der Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen vom 31. Oktober 1841. 1843/44 wurde das Amt Bilstein mit den amtsangehörigen Gemeinden Bilstein, Förde (ab 1931 Grevenbrück), Elspe, Kirchveischede, und Rahrbach eingerichtet. An der Spitze der Verwaltung stand der Amtmann. Mit Einführung der Gemeindeordnung für Preußen vom 11. März 1850 am 9. August 1851 wurde das Amt zur Samt-Gemeinde Bilstein mit einem Bürgermeister an der Spitze. Schon 1856 trat eine neue Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen in Kraft, mit der man zu den früheren Bezeichnungen Amt und Amtmann zurückkehrte. Die Funktionsträgerbezeichnung an der Spitze der Verwaltung lautete von 1928 bis 1945 Amtsbürgermeister. Mit den 1946 in Kraft getretenen Gemeinde- und Amtsordnungen für das Land Nordrhein-Westfalen wurde die sogenannte Doppelspitze der Verwaltung eingeführt. Leiter der Verwaltung und Vorsitzender der Amtsvertretung war fortan der Amtsdirektor. Das Amt Bilstein mit den amtsangehörigen Gemeinden bestand bis zum 30. Juni 1969.

Die am 1. Juli 1969 neugegründete Stadt Lennestadt hatte ihren Verwaltungssitz zunächst in Grevenbrück. Lennestadt wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Kreises Olpe gegründet. Sieben Gemeinden bzw. Gemeindeteile aus vier Ämtern gingen in der neuen Stadt auf: Elspe, Grevenbrück, Kirchveischede (alle Amt Bilstein), Kirchhundem tlw. (Amt Kirchhundem), Saalhausen (Amt Kirchhundem), Oedingen tlw. (Amt Serkenrode), Helden tlw. (Amt Attendorn) und am 1. Januar 1975 kam noch Milchenbach hinzu.

Ab 1984 ist der Verwaltungssitz der Stadtverwaltung in Altenhundem.

Historische Verwaltungszugehörigkeit zu katholischen Bistümern

Das Gebiet der Stadt Lennestadt war bis 1821/23 zum Erzbistum Köln zugehörig. Von da ab dem Erzbistum Paderborn.

In der Stadt Lennestadt bestehen heute die Pfarreien Altenhundem (1893), Bilstein, Elspe (um 1000), Grevenbrück (1683), Halberbracht (1861), Kirchveischede, Langenei (1923), Maumke (1913), Meggen (1869), Oberelspe (1913), Oedingen, Saalhausen (1836) Pastoralverbünde ab 1998:

Altenhundem, Langenei, Saalhausen (Pastoralverbund Lennetal, 2004) Elspe, Oberelspe, Oedingen (Pastoralverbund Oene-Elspe-Tal, 2003) Grevenbrück, Bilstein, Kirchveischede (Pastoralverbund Veischedetal, 2003) Meggen, Maumke, Halberbracht (Pastoralverbund Meggen-Maumke-Halberbracht, 1998)

Historische Verwaltungszugehörigkeit zu evangelischen Kirchenkreisen

Das Gebiet der Stadt Lennestadt zählt zum Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen. Die seelsorgliche Betreuung der evangelischen Bevölkerung erfolgte im 19. Jh. durch die evangelische Kirchengemeinde Plettenberg. 1857 wurde der Kirchenverein Grevenbrück-Meggen gegründet. Der Kirchenverein wurde 1861 zu einer von Plettenberg abhängigen Filialgemeinde erhoben und bestand bis 1927. Am 1.4.1927 erreichten die Grevenbrücker Christen ihre Selbständigkeit und gründeten die Kirchengemeinde Grevenbrück. Die heutige Gemeinde Finnentrop, die vorher zu Attendorn gehört hatte, wurde ab 1929 seelsorgerisch und ab 1931 auch verwaltungsmäßig von Grevenbrück betreut.

Auf einem Gebiet von 83 km², das teils zu Lennestadt, teils zu Attendorn und Teils zu Finnentrop gehört, leben 2007 ca. 1.450 evangelische Christen.

Literatur über das Archiv

Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein Westfalen. Teil 2: Landesteil Westfalen-Lippe. Bearb. von Alfred Bruns unter Mitarb. Der Kommunalarchive in Westfalen-Lippe und des Referenten des Westfälischen Archivamtes. Münster 1996 (=Westfälische Quellen und Archivpublikationen. Band 21)

Tröps, Dieter, Das kommunale Archivwesen im Kreis Olpe In: Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe. Nr.1/1985. Folge 138. S.71-78.

Tröps, Dieter. Die kommunalen Archive im Kreis Olpe. Entwicklung, Bedeutung und Aufgabenwandel seit 1985. In: Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe. Nr. 3/2000. Folge 200. S.283-296.

Kalitzki, Jürgen. Stadtarchiv Lennestadt. In: Kommunalarchive im Kreis Olpe. Geschichte - Bestände - Benutzung. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft der Kommunalarchive des Kreises Olpe. Olpe 2010 (= Schriftenreihe des Kreises Olpe, Nr. 34). S.85 - 95.

Hanke, Hans. Königlich Preußisches Katasteramt Förde - eine Betrachtung der Architekturgeschichte des Gebäudes.In: Jahresheft des Heimat- und Verkehrsvereins Grevenbrück e.V. Ausgabe 2011, Nr. 30, S.21f.

Facharbeiten, schriftliche Hausarbeiten

Von den Facharbeiten und schriftlichen Hausarbeiten, die mit Quellenmaterial aus dem Stadtarchiv Lennestadt angefertigt wurden oder bei dem das Stadtarchiv Informationen, Fotos oder Literatur zur Verfügung stellen konnte, sind Belegexemplare der Arbeiten vorhanden.

Eine Übersicht der seit 2001 angefertigten Arbeiten sind hier einsehbar.

Heimat- und landeskundliche Bibliothek

Die Heimat- und landeskundliche Bibliothek hält in rund 3.000 Bänden die Literatur von Lennestadt, dem Kreis Olpe und Westfalen vor.

In der Bibliothek sind Monographien und Zeitschriften u.a. zur Allgemeinen Geschichte, Ortsgeschichte, zur Volkskunde, Familien-, Kirchen-, Rechts-, Sozial-, Kunst-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte zu finden. Der größte Teil der Bücher, CD-ROMs, Videos, Kassetten können für vier Wochen kostenlos ausgeliehen werden.

Übersichten der vorhandenen Medien und Zeitschriften stehen als PDF-Dateien zum herunterladen zur Verfügung. Die Liste wird jährlich akualisiert.

Verzeichnisse zum Download:

Mit der Suchfunktion kann nach Autor oder Titel gesucht werden.

Vorbestellungen werden telefonisch oder per eMail entgegengenommen.

Digitale Bibliothek

Lesenswertes aus Heimat und Region

Weiterleitung zur Bibliothek:

https://cloud.info-lennestadt.de/s/2YZQFqfBGeDDAak

Lesenswerte Aufsätze aus der Region - Publikationen

Weiterleitung zu den Publikationen:

https://cloud.info-lennestadt.de/s/MSKi7P4ZnWwCoMA

Stolpersteine in NRW

Die interaktive Karte zeigt 15195 Stolpersteine, die in Nordrhein-Westfalen verlegt sind. Jedes Stein-Symbol steht für eine Verlegestelle. Auf der Karte wird zur besseren Übersicht zunächst nur eine Auswahl aller Verlegestellen angezeigt. Durch stärkeres Hineinzoomen in die jeweiligen Bereiche der Karte werden nach und nach alle Symbole sichtbar. An einer Verlegestelle befinden sich häufig mehrere Stolpersteine. Mit einem Klick auf ein quadratisches Symbol werden die dort verlegten Steine entdeckt.

Stolpersteine NRW - interaktive Karte | WDR

Mithilfe der Suchfunktion lassen sich Stolpersteine lokalisieren und filtern. Man kann nach Vor- und Nachnamen, Straßen und Hausnummern sowie Ortsnamen suchen – also nach allen Bestandteilen einer Adresse.

Auch in Lennestadt und Umgebung befinden sich Stolpersteine.


Öffentliche Büchereien bieten ein vielfältiges Angebot von Sachbüchern, Romanen, Kinder- und Jugenbücher, Kassetten und CDs.

Bitte benutzen Sie für weitere Informationen und Anfragen folgende E-Mail-Adresse: stadtarchiv@lennestadt.de oder das Kontaktformular.

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Do 9-17 Uhr und nach Absprache

Das Stadtarchiv und die Landeskundliche Bibliothek sind von Dienstag, 10. Juni bis Freitag, 13. Juni 2025 geschlossen.