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„Mit dem Leben bezahlt - Kleidung für uns“

FaireKleidung_Schnura
FaireKleidung_Schnura

Am 15. November 2016 fand im Caritas- Gebäude eine Veranstaltung zum Thema „Faire Kleidung“ statt. Die Gruppe „Eine Welt“ der Lokalen Agenda der Stadt Lennestadt hatte hierzu die Referentin Christiane Schnura, die Koordinatorin der Kampagne für "Saubere Kleidung" eingeladen.

Alarmierende Entwicklung

Die aktuellen Entwicklungen sind alarmierend. Brände und mangelnde Gebäudesicherheit in Textilfabriken z B. in Indien und Bangladesh, Umweltverschmutzungen durch Textilproduktion in vielen Ländern der Erde. Diese Mängel sind kombiniert mit Hungerlöhnen, langen Arbeitszeiten und fehlende Rechten, sowie Zeitdruck; just in time erzeugt dabei unüberschaubare Subunternehmen. Im privaten Bereich ergeben sich daraus sehr schlechte Wohn – und Lebensbedingungen.

Verschiedene Ursachen

Als Ursachen stellt Frau Schnura besonders heraus die gefallenen Kosten für Kleidung, die Veränderungen in Verkauf, im Kaufverhalten und in der Werbung. Als fast fashion wird die Kleidung zum Verbrauchsartikel.

Gleichzeitig ist die Textilindustrie nach wie vor geprägt durch Handarbeit, die viele Arbeitskräfte benötigt. Überproduktion und Konkurrenz führen zu geringen Löhnen. Der Lohnanteil an den Endpreisen umfasst etwa 1%, Werbungskosten sind erheblich wichtiger.

Die Industrie folgt daher immer wieder den billigsten Standorten und geht inzwischen aus Asien nach Afrika, aber auch Osteuropa. Proteste oder Selbstorganisation der Beschäftigten werden nicht geduldet.

In den letzten Jahren seien keine Verbesserungen eingetreten. Angestrebt wird eine internationale Einigung auf bestimmte Anforderungen. Sanktionsmöglichkeiten bestehen jedoch nicht, möglich ist nur die freiwillige Selbstverpflichtung, die bislang aber nicht greift.

Verhalten ändern

In der Diskussion zeigten sich für uns Konsumenten mehrere Möglichkeiten, auf Verbesserungen hinzuwirken. So sollte z.B. gute und fair gehandelte Kleidung gekauft werden, die entsprechenden Label können dabei Hilfestellungen geben.

Neben dem Kaufverhalten wirkt besonders die Öffentlichkeitsarbeit, z. B. Protestmails gegen Arbeitsbedingungen.