Familiengerechte Kommune
Stadt Lennestadt dauerhaft als familiengerechte Kommune zertifiziert!
Seit rund 10 Jahren beschäftigt sich die Stadt Lennestadt mit dem Zertifizierungsverfahren zur familiengerechten Kommune und hat in diesem Zusammenhang mit verschiedenen Akteuren und in unterschiedlichen Beteiligungsformaten Ziele und Maßnahmen zum Thema „Familiengerechtigkeit“ erarbeitet und umgesetzt. Die 6 Handlungsfelder des Prozesses sollen Familiengerechtigkeit als gemeinsames Ziel verankern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern, Bildungschancen verbessern, Familienkompetenzen stärken, eine familiengerechte Infrastruktur in den Fokus nehmen und das Miteinander der Generationen stärken.
Damit die Stadt Lennestadt das dauerhafte Zertifikat „Familiengerechte Kommune Stadt Lennestadt“ führen darf, müssen die Ziele und Maßnahmen aus dem bisherigen Prozess regelmäßig evaluiert und im Bedarfsfall angepasst werden. Weiterhin soll ca. alle 18 Monate ein sog. Erhaltungsworkshop mit einem neuen Schwerpunktthema durchgeführt werden, um hieraus neue Ziele und Maßnahmen ableiten zu können.
Unter dem Titel „Wertschätzung und Unterstützung des Ehrenamtes“ wurde am 17. April 2023 mit rund 30 ehrenamtlich engagierten Lennestädterinnen und Lennestädtern ein entsprechender Workshop durchgeführt. Eingeladen waren Ehrenamtliche aus den Bereichen Sport, Musik, Kultur, Schützenwesen, örtliche Belange, Soziales und Hilfsdienste. In Kleingruppen wurden aus Sicht der Teilnehmenden die Stärken, die Hürden, die Risiken und die Chancen definiert, die sich bei der Ausübung von Ehrenämtern in der Stadt Lennestadt zeigen. Weiterhin konnten Unterstützungs- und Verbesserungsbedarfe benannt werden.
Auf dieser Basis wurden im Anschluss neue Ziele und Maßnahmen erarbeitet und die bestehenden Ziele und Maßnahmen evaluiert. Die Ergebnisse können auf der Homepage der Stadt Lennestadt eingesehen werden: www.lennestadt.de/engagiert/Audit-Familiengerechte-Kommune
Nach dem einstimmigen Beschlusses des Rates der Stadt Lennestadt und der anschließenden, positiven Beurteilung durch den Verein Familiengerechte Kommune e.V., durften Bürgermeister Tobias Puspas und Projektleiter Thomas Meier das dauerhafte Erhaltungszertifikat im Rahmen des Netzwerktreffens am 25.09.2023 in Kreuztal von der Vereinsvertreterin Christine Hohmuth entgegennehmen. Die Stadt Lennestadt gehört somit dauerhaft zu den rund 80 Kreisen und Kommunen deutschlandweit, die sich offiziell als „familiengerecht“ bezeichnen dürfen.“
Was bringt das Audit den Familien?
Die Ergebnisse der Auditierung stehen nicht nur auf dem Papier, sondern sind direkt und unmittelbar für die Familien vor Ort spürbar. Es geht neben verbesserter Information und der Vernetzung der familienpolitischen Akteure vor Ort maßgeblich auch um konkrete Maßnahmen. In der Beteiligungsphase von Mitte Januar bis Anfang Juni 2014 waren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich mit Ideen und Anregungen zum Thema Familiengerechtigkeit einzubringen. In 6 Handlungsfeldern sollten die vielfältigen Aufgaben mit familienpolitischem Hintergrund übersichtlich und systematisch dargestellt und bearbeitet werden. Im ersten Schritt ist über einen detaillierten Fragebogen eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation und aller bekannten Angebote für Familien in Lennestadt erfolgt. Eine Zusammenfassung steht hier zur Verfügung.
Eine Analyse der Bestandsaufnahme und eine entsprechende Strategieentwicklung fanden im Januar im Strategieworkshop statt. In einem zunächst kleineren Kreise wurden die Ergebnisse unter anderen mit dem Bürgermeister Stefan Hundt, Mitarbeitern der Stadtverwaltung, Mitgliedern der Ratsfraktionen und Vertretern der unterschiedlichen Einrichtungen diskutiert. Es wurde der Status Quo sichtbar gemacht und Stärken und Schwächen wurden benannt. Die erörterten Ergebnisse gehen in die Planung für das weitere Vorgehen mit ein.
Im Februar 2014 begann die 4-6 monatige Beteiligungsphase unter aktiver Beteiligung von Lennestädter Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie von Familienpolitischen Akteuren. Am 14. Mai 2014 fand eine Präventionskonferenz unter dem Motto „Voneinander wissen – miteinander arbeiten Beratung, Unterstützung und Hilfestellung für Familien in Lennestadt“ statt. Die Präventionskonferenz orientierte sich am Lebenslauf der Menschen (vom Lebensanfang bis zum Lebensende). Einerseits wurden so die vielfältigen Angebote „vor Ort“ sichtbar gemacht. Andererseits galt es aber auch (Wissens-)Lücken zu erkennen und zu überlegen, wie sie in Zukunft geschlossen werden können. Ziel der Präventionskonferenz war es, Netzwerke aufzubauen, Wissen zu erweitern und Strukturen für Familien in Lennestadt zu schaffen.
"Familiengerecht" seit 2015
Seit Ende März 2015 besitzt Lennestadt jetzt das offizielle Zertifikat „Familiengerechte Kommune Lennestadt“ und hat damit zwei Jahre Zeit um die beschlossenen Maßnahmen umzusetzen. Mit der Zertifizierung ist die Stadt Lennestadt die einzige Kommune im Kreis Olpe von bundesweit 35 Kommunen.
Familiengerechtigkeit wird angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland immer wichtiger für die Entscheidung von Familien auf der Suche nach einem geeigneten Wohnort. Hier kann die Kommune in vielfältigster Weise Hilfestellungen bieten, beraten und unterstützen – und dies am besten frühzeitig und vorbeugend. Auch richten Unternehmen ihre Standortentscheidungen immer mehr nach der Verfügbarkeit von Fachkräften und der Lebensqualität in der Kommune aus.
Das »Audit familiengerechte Kommune« ist bundesweit das einzige Planungs- und Führungsinstrument, das Kommunen den Weg zu einer strategischen und gemeinsam getragenen Familienorientierung weisen kann und alle Beteiligten mitnimmt.
Familiengerechtigkeit ist ein harter Standortfaktor geworden. Und hier, vor Ort, müssen alle an einem Strang ziehen: Das Rathaus ist nicht nur zuständig für alle familienbezogenen Leistungen, sondern auch verantwortlich für die Gestaltung einer guten Kooperation aller Akteure. Die kommunale Verantwortungsgemeinschaft steht vor der Herausforderung, die vielfältigen Leistungen für Familien zuverlässig und nachhaltig zu organisieren.
Das Audit zielt darauf ab, eine positive Wechselwirkung von Lebensqualität für Familien einerseits und Standortqualität für Unternehmen andererseits zu erzeugen und damit die gesamte Kommune im Standortwettbewerb besser zu positionieren. Zudem ist Familiengerechtigkeit ein Gewinnerthema geworden. Das Audit kann dazu beitragen, nicht nur die öffentlichkeitswirksame Profilierung der Stadt Lennestadt zu unterstützen, sondern die Familiengerechtigkeit für alle Einwohner konkret spürbar zu machen. Mit den verbindlichen Vereinbarungen, die wir hier vor Ort erarbeiten, und den daraus resultierenden Maßnahmen wird ein „Mehrwert“ für alle Beteiligten entstehen, der Lennestadt zu einer familiengerechteren Kommune macht!
Re-Zertifizierung "Familiengerechte Kommune" beschlossen
Nach drei Jahren intensiver Arbeit hat Bürgermeister Stefan Hundt gemeinsam mit Frau Beatrix Schwarze, Geschäftsführerin von Familiengerechte Kommune e. V., am Dienstag-Vormittag, 13.03.2018, die Re-Zertifizierung des Audits unterschrieben, um die strategische Ausrichtung in der Familienpolitik nochmals zu überprüfen und mit entsprechenden Zielvereinbarungen nachzusteuern. Der Fachausschuss der Stadt Lennestadt hat die Re-Zertifizierung am 21.11.2017 beschlossen, damit nach erfolgter Bilanzierung das Sigel „Familiengerechte Kommune“ dauerhaft getragen werden kann.
Im Kreis Olpe ist Lennestadt Vorreiter für die „Familiengerechte Kommune“ und trägt als Einzige die Zertifizierung. Lennestadt zeigt damit eine fortgeschrittene Entwicklung, wenn es um Familien- und Generationengerechtigkeit geht und trägt kontinuierlich zur Steigerung der Lebensqualität im Stadtgebiet bei.
Den Grundstein dafür hat die Stadt bereits im Jahr 2013 gelegt und Zielvereinbarungen und Prozesse in die Wege geleitet. 2015 erhielt die Stadt Lennestadt erstmals das Zertifikat als „Familiengerechte Kommune“ des gleichnamigen Vereins. Die vergangenen drei Jahre wurden intensiv genutzt, um an den vereinbarten Zielen zu arbeiten, diese zu erreichen und in manchen Fällen auch zu verändern. Das Konzept der Familienpolitik umfasst diverse Handlungsfelder, die für eine familiengerechte Stadtentwicklung von Bedeutung sind und als Gesamtaufgabe angesehen werden.
Einiges geleistet – einiges noch vor der Brust
Das komplexe Querschnittsthema der Familienpolitik und der Familien- und Generationengerechtigkeit lässt sich in unterschiedlichen Aktionen und Bündnissen der Stadt Lennestadt erkennen, auf die Petra Peschke-Göbel, Fachbereichsleiterin für Schulen und Soziales, ausgiebig hinwies. Auf eine lange Tradition blickt beispielsweise das Lennestädter Bündnis für Familie, das HANAH Servicebüro oder das Ehrenamt in Lennestadt (EiL) zurück. Weitere Beispiele für die erfolgreiche Familienpolitik sind das Betriebliche Gesundheitsmanagement für die Mitarbeiter der Stadt Lennestadt, das Forum Vereinbarkeit, das Lennestädter Kinderzimmer, die Schulsozialarbeit, Frühe Hilfen oder die kürzlich eingeführten Babybegrüßungsbesuche. Diese Maßnahmen und noch viele weitere tragen zu einem familiengerechten und lebenswerten Wohnumfeld in Lennestadt bei. Aber auch einige An- und Herausforderungen gilt es in den nächsten Jahren noch zu meistern. Die vereinbarten Ziele sollen noch intensiver verfolgt und umgesetzt werden. Die Datenlage sowie die Digitalisierung sind heute und in der Zukunft wegweisende Themen, die die Bevölkerung beschäftigen. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen soll weiter ausgebaut werden, um eine noch stärkere Arbeitsattraktivität für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtgebiets zu schaffen. Außerdem stellen die Themen der Barrierefreiheit der Infrastruktur sowie die frühzeitige Integration zusätzliche Anforderungen dar, die in Zukunft weiterentwickelt werden sollen.
Bürgermeister Stefan Hundt betonte die Wichtigkeit der Transparenz im Hinblick auf die Veränderungen durch die familiengerechte Politik. Denn durch Veränderungen entstehen oft Ängste und Bedenken vor der Zukunft. Diesen gilt es stark entgegen zu wirken und den Bürgern das Gefühl der Gemeinsamkeit und der Verantwortung zu geben.
Weiterhin "Familiengerechte Kommune"
Anfang November konnten der Beigeordnete Karsten Schürheck und Fachbereichsleiter Thomas Meier die Urkunde zur Re-Zertifizierung als „Familiengerechte Kommune“ bei einem Netzwerktreffen in Delmenhorst von Beatrix Schwarze, Geschäftsführerin Familiengerechte Kommune e.V., und Dr. Kirsten Witte, Vorstandsvorsitzende Familiengerechte Kommune e.V., entgegen nehmen.
Im Mai 2019 wurden die Zielvereinbarungen für die Re-Zertifizierung unter der Leitung von Fachbereichsleiter Thomas Meier erneut festgelegt. Dabei wurde aus dem vorherigen erfolgreichen Auditierungsverfahren in den Jahren 2014 bis 2018 die Hauptziele aktualisiert. Wichtige Ziele sind u.a. die transparente Darstellung aller Angebote und Aktivitäten für Familien in Lennestadt, die Vernetzung aller Akteure, die Stärkung ehrenamtlicher Strukturen und die Einbeziehung von Familien mit Migrations-/Fluchthintergrund.
Im Dezember 2006 wurde im Rat die Entscheidung getroffen, Familienfreundlichkeit zu einer Kernaufgabe von Rat und Verwaltung zu machen. Daraus ist 2008 das „Lennestädter Bündnis für Familien“ gegründet worden, das als „Gute-Praxis-Beispiele“ auch auf Landes- und Bundesebene Beachtung findet. Im Jahr 2012 wurde das Zertifizierungsverfahren „Audit Familiengerechte Kommune“ dann ins Rollen gebracht und 2013 konnte erstmalig ein Vertrag mit dem Verein „Familiengerechte Kommune e.V.“ unterzeichnet werden.
Workshop mit Ehrenamtlern
Unter dem Titel „Wertschätzung und Unterstützung des Ehrenamtes“ wurde am 17. April im Lennestädter Rathaus mit rund 30 ehrenamtlich engagierten Lennestädtern ein besonderes Schwerpunktthema zur dauerhaften Zertifizierung der Stadt als „Familiengerechte Kommune“ im Rahmen eines Workshops bearbeitet.
Eingeladen waren Ehrenamtler aus den Bereichen Sport, Musik, Kultur, Schützenwesen, örtliche Belange, Soziales, Hilfsdienste. In Kleingruppen wurden aus Sicht der Teilnehmenden die Stärken, die Hürden, die Risiken und die Chancen definiert, die sich bei der Ausübung von Ehrenämtern in der Stadt Lennestadt zeigen.
Bürgermeister Tobias Puspas dankte den Anwesenden: „In Lennestadt gibt es knapp 200 Vereine, Dorfgemeinschaften und viele Ehrenamtliche, die mit hohem Einsatz und persönlichem Engagement unsere Stadt lebens- und liebenswert machen. Vielen Dank an Sie und an alle, die sich für unsere Stadt und ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen.“
Moderator Thomas Meier fasste als zuständiger Fachbereichsleiter den Aktionstag zusammen: „Das war ein intensiver, motivierter Workshop. Mit den Ergebnissen werden neue Ziele und Maßnahmen erarbeitet, politisch beraten und anschließend umgesetzt.“
Tenor aller Teilnehmenden: „Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist Arbeit, die unbezahlbar ist!“
Hintergrund: Seit März 2015 ist die Stadt Lennestadt offiziell als „Familiengerechte Kommune“ durch den Verein Familiengerechte Kommune e.V. zertifiziert. Lediglich rund 80 Kreise / kreisfreie Städte und Kommunen dürfen sich bundesweit offiziell als „familiengerecht“ bezeichnen.
Nach Prüfung und Zertifizierung durch den Verein Familiengerechte Kommune e.V. darf sich die Stadt Lennestadt dauerhaft als „familiengerecht“ bezeichnen.
Um das Zertifikat dauerhaft weiterführen zu dürfen, müssen die vereinbarten Ziele und Maßnahmen kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt werden.
Nach der Evaluation in der verwaltungsinternen Steuerungsgruppe und der Einarbeitung der Ergebnisse des o.g. Erhaltungsworkshops, wurden nunmehr die angesprochenen Ziele und Maßnahmen aktualisiert bzw. erweitert und vom Rat der Stadt Lennestadt einstimmig am 06.09.2023 beschlossen. Das Zielpapier kann hier eingesehen werden:
Zielpapier Erhaltungszertifikat Audit Familiengerechte Kommune 2023