Grünflächenkonzept
Mäh- und Bewirtschaftungskonzept von Grünflächen in Lennestadt
Der Bauhof der Stadt Lennestadt mäht mit einem so genannten Sichelmulcher, dabei wird das Mahdgut nicht wie bei einem regulären Mulcher klein gehäckselt und zusammengepresst. Vielmehr bleiben größere Pflanzenbestandteile in einem lockeren Verbund übrig, so dass die Überlebenschancen von Insekten deutlichen erhöht werden.
Die Grünpflegemaßnahmen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, die alle einer gesonderten Vorgehensweise und unterschiedlichen Mahdzeitpunkten bedürfen. Diese werden im Folgenden tabellarisch aufgelistet:
- Öffentliche Grünflächen,
wie sie zum Beispiel an Schulen zu finden sind, werden durch den Bauhof der Stadt Lennestadt ab Mai etwa zehn bis fünfzehn Mal im Jahr gemäht.
Zu dieser Kategorie zählen auch höher frequentiert Bereiche wie der Kurpark „TalVital“ in Saalhausen sowie Spiel- und Bolzplätze im Stadtgebiet. Durch die mehrfache Mahd soll eine bessere Zugänglichkeit und Nutzung der Flächen ermöglicht werden.
Das abgeschnittene Mahdgut bleibt oftmals auf der Fläche zurück und kann auf den ersten Blick ein vermeintlich unordentliches und ungepflegtes Bild vermitteln.
Dies geschieht jedoch ganz bewusst mit dem Hintergrund, dass viele Insekten u. a. auf hohle Pflanzenstängel als Unterschlupfmöglichkeit angewiesen sind. Zudem haben die noch in den Samenkapseln verbliebenen Samen die Möglichkeit sich auf der Fläche weiter zu verteilen.
- Straßenböschungen
werden im Stadtgebiet insgesamt zweimal im Jahr gemäht. Das Mahdgut verbleibt aus den oben genannten Gründen ebenfalls auf der Fläche.
- Blüh- und Blumenwiesen
sind Insektennährflächen und wurden zum Beispiel im Kurpark „TalVital“ in Saalhausen extra angelegt. Aufgrund ihrer Eigenschaften werden sie nur einmal im Jahr gemäht. Die Blumen haben so genügend Zeit zu blühen und reife Samen zu entwickeln.
- Ausgleichsflächen
sind zusätzliche Grünflächen, die aufgrund der Vorgaben in Bebauungsplänen als Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in Natur und Umwelt dienen. Hier sind in Umweltgutachten gesonderte Bewirtschaftungsmaßnahmen aufgeführt, die durch die Stadt Lennestadt entsprechend umgesetzt werden.
Als Beispiel sei hier die Bewirtschaftung einer Grünfläche als so genannten zweischürige Wiese genannt.
Hierbei wird die Fläche maximal nur zweimal im Jahr gemäht und das Mahdgut direkt danach von der Fläche entfernt. Auf diese Weise wird der Boden allmählich ausgemagert, d. h. Nährstoffe werden entzogen.
Gerade artenreiche Grünflächen sind auf solche Bodeneigenschaften, wie sie in unserer intensiv bewirtschafteten Landschaft immer seltener zu finden sind, angewiesen. Auf diese Weise wird nicht nur die Artenvielfalt der Pflanzen gefördert, sondern auch ein breites Nahrungsspektrum für Insekten angeboten, die durch den immer stärker werdenden Insektenschwund stark gefährdet sind.
Es sei betont, dass der Bauhof der Stadt Lennestadt aufgrund seiner technischen Möglichkeiten flexibel und individuell auf die jeweiligen Bewirtschaftungserfordernisse der unterschiedlichen Grünflächen angepasst reagieren kann. Daher sind die aufgeführten Mahdzeitpunkte als Richtwerte zu verstehen, die im Einzelfall auch früher bzw. später stattfinden können. Auch die Anzahl der Mähvorgänge kann durchaus variieren. Die Stadt Lennestadt ist bemüht, die Anzahl der Mahdvorgänge möglichst gering zu halten, um einen aktiven Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten.
Für weitere Rückfragen stehen der Bauhof und der Umweltschutzbeauftragte der Stadt Lennestadt zur Verfügung.