Thomas Morus - Stadtpatron von Lennestadt

Am 31. Mai 1995 hat der Rat der Stadt Lennestadt beschlossen: "Der englische Humanist Thomas Morus soll Stadtpatron von Lennestadt sein".


Thomas Morus

Warum kann ein Stadtpatron für uns und unsere Stadt ein Gewinn sein?

Bei seiner Entscheidung in 1995 hat sich der Rat von dem Gedanken leiten lassen, daß es für die Bürgerschaft einer Stadt immer ein Gewinn ist, wenn die Verantwortlichen ihren Verständnishorizont nicht auf das Alltagsgeschäft einengen. Mit der Zustimmung zu einem Stadtpatron gehen die für die Bürgerschaft Verantwortlichen eine Selbstverpflichtung ein, sich in ihrem politischen Tagesgeschäft nach übergeordneten Sinnzusammenhängen fragen zu lassen.

Wer ist Thomas Morus?

Thomas Morus (engl.: Thomas More) wurde 1478 geboren, lebte als angesehener Jurist in London und war Diplomat und Lordkanzler unter König Heinrich VIII. Der exzentrische Monarch ließ ihn 1535 enthaupten, weil er dessen Herrschaftsanspruch über die englische Kirche aus Gewissensgründen nicht anerkannte. Sein Wort auf dem Schafott hat europäische Maßstäbe gesetzt, wie weit die Willkür des Staates reicht: "Ich sterbe als des Königs treuer Diener, aber Gottes zuerst."

Er gilt als Sinnbild für Unbestechlichkeit, Mut und die Bereitschaft, notfalls für seine Überzeugung zu sterben. Thomas Morus gilt als ein ebenso großer Humanist wie Staatsmann und Märtyrer.


Lennestädter Arbeitskreis Thomas Morus

Bei der Stadt Lennestadt ist ein Arbeitskreis eingerichtet, der die Erinnerung an Thomas Morus wach halten und den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt den Stadtpatron näher bringen soll. Diesem Arbeitskreis gehören unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Vertreter aus Politik und Verwaltung, der evangelischen und katholischen Geistlichkeit, Religions- und Geschichtslehrer sowie interessierte Bürger an.

Anfang des Jahres wird in einer Bürgerbegegnung und Sondersitzung des Rates das Stadtpatronat mit Leben erfüllt.

Bürgerbegegnung und Sondersitzung des Rates zu Ehren von Thomas Morus

Die erste Sitzung des Rates eines neuen Jahres findet unter dem Motto "Bürgerbegegnung und Sondersitzung zum Gedenken an Thomas Morus" statt. Traditionell steht dabei neben einem ökumenischen Wortgottesdienst und der Kranzniederlegung eine Festrede auf dem Programm. Zum Abschluss der Sitzung erneuern die Stadtverordneten ihr Gelöbnis.

Thomas-Morus-Preis der Stadt Lennestadt

Auf Anregung des „Arbeitskreises Thomas Morus“ beschloss der Rat der Stadt Lennestadt in seiner Sitzung vom 5. April 2000, den „Thomas-Morus-Preis der Stadt Lennestadt“ zu vergeben.


Der Preis wurde an solche Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lennestadt verliehen, die sich in ihrem Handeln von den Überzeugungen ihres Gewissens haben leiten lassen und dabei ohne Rücksicht auf mögliche persönliche Nachteile durch Mut und Zivilcourage zum Wohle anderer und unserer Gesellschaft zum Vorbild geworden sind.

Der Preis besteht aus der „Thomas-Morus-Plakette“, die mit einer Ehrenurkunde und einem Geldpreis verbunden ist. Über die Preisvergabe entscheidet der Rat der Stadt.

Am 31. Mai 2001 wurde der „Thomas-Morus-Preis der Stadt Lennestadt“ erstmalig vergeben.

Geehrt wurden bisher:

2001 Theo Heimes (ehem. MdL)
2003 Leo Stickeler (Sport) und Reinhard Kluge (für die AG „EsTUTsichWAS“)
2004   Dechant Hans-Josef Feldhagen
2005 Pastor Richard Möllhoff
2007 AG „Miteinander“ Elspe
2009 Hans-Joachim Pfeiffer
2024 Verein "Viele Hände für die Hoffnung", Mitinitiator Matthäus Wanzek
2025 St.-Elisabeth-Hospiz